Der in Sachsen aufgewachsene und ausgebildete Keramiker lebt und arbeitet als freier Kuenstler nahe Karlsruhe, wobei sich seine Werkstatt und das Atelier in einem kleinen Doerfchen in Sachsen befinden. Die praktischen Arbeiten des Charismatikers sind von Baden bis Dresden immer wieder in Ausstellungen zu sehen. Er scheut nicht davor zurueck, umstrittene politische Entscheidungen oder Missstände anzuprangern und figuerlich oder malerisch darzustellen. Auch angewandte Kunst wie ungewoehnliche Uebertoepfe fuer Blumen, Stoevchen, die er Lichtgefaengnisse nennt und die auch so aussehen oder Treibholz, aus dem er in Verbindung mit Ton etwas Nuetzliches komponiert, liegen in seinem Schaffensbereich. Die Vielfalt seiner Arbeiten schlägt sich beispielsweise aber auch in Auftragsarbeiten, in Form von Buehnenbildern fuers Theater oder dem Design von Veranstaltungskonzeptionen fuer industrielle Großunternehmen nieder. Doering, seit ueber 20 Jahren mit Wohnsitz bei Karlsruhe ließ sich in seinen jungen Jahren im sächsischen Colditz zum Modelbauer im Porzellanwerk ausbilden. Dies jedoch, war ihm zu wenig. Wer im deutschen Staat sozialistischer Prägung Kunst machen wollte, aber als nicht systemkonform galt, brauchte dafür einen langen Atem. Doering arbeitete sich ganz allmählich, aber mit viel Nachdruck im sperrigen Geflecht der DDR-Kulturszene ganz nach oben. Stationen dabei waren die Fachschule fuer angewandte Kunst in Heiligendamm und die als „Heiliger Kral“ gehandelte Hochschule fuer Kunst und Design auf Burg Giebichenstein. Kurz vor dem Mauerfall entschloss sich Doering schweren Herzens zusammen mit seiner Familie, auf der anderen Seite der innerdeutschen Grenze noch einmal neu anzufangen. In seinem Herzen sei er immer in Sachsen zuhause, bekennt er freimuetig. Und so hat er sich dort in einem alten Beerwalder Bauernhaus ein stilles Refugium geschaffen, um dort zu arbeiten und Kuenstlerkollegen aus der Heimat zu treffen. Er stellt Geschehnisse der Zeit, Eindrücke künstlerisch so dar, dass er andere Menschen anregt, anstößt vielleicht über etwas nachzudenken und sei es auch nur für einen kleinen Moment innezuhalten. Das Leben der Innen- und Außenwelt wird hier beschrieben. Volker Döring war und ist kein angepasster Künstler, dem man Jubelplastiken in Auftrag geben kann. Als Künstler, auch wenn er den Begriff nicht sonderlich mag, ist er ein sensibler Mensch, sensibel gegenüber jedem „perfekten System“. Wachsam, kritisch, hinweisend und aufzeigend. Ein angepasster Künstler, ein Systemtreuer, ist Volker Döring nicht. Im Westen der Republik angekommen, steht er „den Vorzügen der freien Marktwirtschaft“, der „Freiheit des Individuums“ kritisch gegenüber. Er spürt den Wind der neuen Freiheit, spürt aber auch die kühlen Strömungen der Ignoranz, des Zynismus und der Kälte dieses Windes. Er will seinen Skulpturen keine Titel geben. Titel legen fest. So wie er an den Objekten rumspiele, soll das der Betrachter auch machen. Seine Skulpturen sind klar und einfach gefasst. Die Botschaft, die sie in sich tragen, erschließt sich dem Betrachter zunächst nur als ein Gefühl, die Reduktion oder die Wiederholung, die Zusammenfassung zu einer Gruppe, verstärken dann das Gefühl, lenken den Betrachter in eine Richtung, ganz behutsam, ohne ihn aber einzuschränken.

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